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Menschen bei UNIQA

Ein Kaffee mit Vorstandsmitglied Sabine Pfeffer

27.09.2023 8 Minuten Lesezeit

Sabine Pfeffer hat mit 1. April 2023 die Leitung des Ressorts Kunde & Markt Bank Österreich bei UNIQA von Klaus Pekarek übernommen und ist damit nun zuständig für die Marke Raiffeisen Versicherung. Wir haben mit Sabine über ihre Pläne für den Bankenvertrieb, Frauen in der Führung und persönliche Kraftquellen gesprochen.

Liebe Sabine, du bist seit knapp fünf Monaten in deiner neuen Vorstandsfunktion für Kunde & Markt Bank Österreich verantwortlich. Bist du schon im Thema angekommen?

Sabine Pfeffer: Ich bin nicht nur angekommen, wir haben auch schon längstens die Segel gesetzt und es gilt: volle Kraft voraus. Die ersten Wochen waren sehr intensiv. Ich war bereits in allen Landesbanken unterwegs, durfte auch schon Primärbanken und die Landesleitungen im UNIQA Tower begrüßen. Diese vielen wertvollen Gespräche haben mir Gelegenheit gegeben, nicht nur die Raiffeisen Versicherung kennenzulernen, sondern in die ganze Raiffeisenwelt einzutauchen. Es ist kein Onboarding mehr, ich bin schon mitten drinnen und wir haben bereits ordentlich Fahrt aufgenommen.

Die großen Themen bei der Raiffeisen Versicherung waren zuletzt die finanzielle Vorsorge und grüne Investments. Wo wirst du Schwerpunkte setzen? 

Pfeffer: Ein wesentlicher Schwerpunkt, den ich in meiner Vorgehensweise bereits festgelegt habe, ist die Präsenz der Raiffeisen Versicherung in den Raiffeisenbanken weiter zu erhöhen. Wir wollen sichtbarer werden. Da sehe ich noch viel Luft nach oben, dieses große Potenzial im Bankenvertrieb zu heben. Auf Produktebene ist mir die Gesundheitsversicherung ein großes Anliegen. Gerade die Pandemie hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, den richtigen Versicherungspartner an seiner Seite zu haben. UNIQA kann hier auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen und das möchte ich verstärkt bei den Kundinnen und Kunden auch entsprechend platzieren und ansprechen. Auch die finanzielle Absicherung steht stark im Fokus. Wir wollen etwa die Biometrie – das betrifft die Bereiche Ableben, Berufsunfähigkeit, Überleben und Unfall – weiter kräftigen. Dazu haben wir eine eigene Herbstkampagne geplant. Ein weiteres wichtiges Thema ist die langfristige Pensionsvorsorge. 67 Prozent der Österreicherinnen beschäftigen sich intensiv mit dem Finanzthema. Daher werden wir auch hier speziell Initiativen setzen. Ein anderes wesentliches Element ist die Wohnraumbeschaffung. Bei jeder Wohnraumfinanzierung muss auch das Thema Versicherung mit angesprochen werden. Es geht mir nicht um ein aggressives Verkaufen. Wir müssen die Kundin und den Kunden darauf hinweisen, welche Möglichkeiten es gibt, entsprechend abzusichern und vorzusorgen. Ich sehe hier einen starken gesellschaftlichen Auftrag und eine Verantwortung, die wir haben. Und schließlich haben wir im Frühjahr den bestehenden Kooperationsvertrag und die Geschäftsentwicklung mit den Raiffeisen Landesbanken besprochen. Ich habe vor, das Zusammenarbeitsmodell zu optimieren und mit den Landesbanken einvernehmlich zu vereinbaren. Gehen wir in eine starke gemeinsame Zukunft, heben wir unsere Potenziale, mobilisieren wir die Vertriebskraft und sensibilisieren wir dahingehend, dass es um ein Gesamtpaket geht, das neben Bankprodukten auch Versicherung beinhaltet. 

Du bist in deiner neuen Funktion einerseits Vorständin eines Konzerns und gleichzeitig zuständig für den Bankvertrieb bei Raiffeisen, einem dezentral organisierten Sektor. Wie wirst du diesen Spagat managen?

Pfeffer: Ich bin überzeugt, wir können enorm voneinander profitieren. UNIQA bzw. Raiffeisen Versicherung verfügt über ein umfangreiches Know-how und über Top-Produkte. Die Raiffeisen-banken sind sehr nah an den Kundinnen und Kunden, an ihrem täglichen Leben, den Bedürfnissen und Sorgen. Und wir können das eine mit dem anderen kombinieren und daraus eine gemeinsame Kraft entwickeln. Mein Ziel ist es, diese Vertriebskraft – nach den schwierigen Corona-Jahren – wieder zu stärken und unsere Kundinnen und Kunden proaktiv persönlich oder digital anzusprechen, zuzuhören und bedarfsgerecht zu agieren. Der Claim von UNIQA bringt es eigentlich auf den Punkt: gemeinsam besser leben. Genau da wollen wir hin.

  

Du hast mehr als 20 Jahre Führungserfahrung in der Versicherungsbranche, jetzt bist du im Vorstand eines börsennotierten Unternehmens. Wie würdest du deinen Führungsstil beschreiben bzw. welche Prinzipien sind dir wichtig? 

Pfeffer: Ich bin jemand, der immer den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Ich bevorzuge einen empathisch-intelligenten Führungsstil. Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen sich wahr- und ernstgenommen und wertgeschätzt fühlen. Ich war immer eine große Teamplayerin. Ich habe eine große Leidenschaft für meine Aufgabe und wenn ich es schaffe, einen Funken meiner Begeisterung auf mein Team in der Raiffeisen Versicherung und auf die Bank überspringen zu lassen, um dort Inspiration, Motivation und Vertriebskraft zu entfachen, dann habe ich mein Ziel erreicht und bin zufrieden.

Sabine Pfeffer

Sabine Pfeffer  ©Roland Rudolph

 

 

Wir wissen, dass der Anteil von Frauen in höheren Führungspositionen bei uns im Unternehmen vergleichsweise gering ist. Wirst du in deiner Tätigkeit bei UNIQA Einfluss darauf nehmen, die Frauen und diesen Anteil zu stärken?

Pfeffer: Definitiv! Das liegt mir sehr am Herzen. Wir wissen doch alle, dass Unternehmen erfolgreicher sind, wenn Frauen mit am Entscheidungstisch sitzen. Ich möchte Frauen vor allem dazu ermutigen, sich selbst mehr zuzutrauen, selbstbewusst ihren persönlichen Weg zu gehen. Es wäre toll, wenn mich weitere weibliche Vorbilder in Führungspositionen bei UNIQA dabei unterstützen, Nachwuchsführungskräfte zu motivieren, ebenfalls eine solche Position anzustreben. Dafür sollten viele weibliche Führungskräfte sichtbar sein und ihre Geschichte erzählen. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern, kann ebenfalls den Weg in eine Führungsposition ebnen. Ich habe in der kurzen Zeit, die ich hier bin, schon gesehen, dass es bereits tolle Initiativen durch meinen Vorstandskollegen René Knapp gibt, Ulli Kienast-Salmhofer, unsere Beauftragte für Inklusion und Diversität ist hier ebenfalls enorm engagiert. Auch ich möchte mich mit Leidenschaft einbringen. 

 

Ich war immer eine große Teamplayerin. Ich habe eine große Leidenschaft für meine Aufgabe und wenn ich es schaffe, einen Funken meiner Begeisterung auf mein Team überspringen zu lassen, um dort Inspiration, Motivation und Vertriebskraft zu entfachen, dann habe ich mein Ziel erreicht und bin zufrieden.

Sabine Pfeffer

 

Bei deinem großen Engagement an derart vielen Projekten und Themen – wo schöpfst du Kraft für den Job?

Pfeffer: Wenn man mit Freude an vielen Fronten im Einsatz ist und Sitzungen, Meetings und Projekte den beruflichen Alltag bestimmen, dann weiß man die private Seite umso mehr zu schätzen. Ich bin gerne in der Natur unterwegs, in meinem Wald. Als Jägerin macht mir das Beobachten von Wildtieren viel Freude. Aber ich interessiere mich auch sehr für Kunst und Kultur, Musik spielt eine wichtige Rolle in meinem Leben. Und – vielleicht etwas ungewöhnlich – auch körperliche Arbeit zum Ausgleich: Es kommt schon vor, dass ich mit dem Traktor oder mit der Motorsäge unterwegs bin. Das erdet mich und macht mich dankbar und glücklich. Ich koche auch gerne, alles, was Wald, Wiese und mein Teich mir schenken. Mein tiefstes Glück ist aber, wenn ich an einem schönen Sommertag bei mir zuhause in Türnitz in Niederösterreich meine Ziegen auf der Weide beobachten kann. Das gibt mir unglaublich viel Kraft.