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commUNIties: Zusammenarbeit über Grenzen hinweg
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„In einer Welt, in der Talente die Wahl haben, reicht es für Unternehmen nicht mehr, bloß einen Job anzubieten“, ist Marina Kuzmits, Employer Branding Expertin für UNIQA Österreich überzeugt. Wie aber begeistert man insbesondere junge Talente für Job-Angebote? Und wie hält man zufriedene Mitarbeitende im Unternehmen? Wir haben mit Marina über die Herausforderungen, Chancen und Trends im Employer Branding gesprochen.
„Employer Branding ist für mich die ehrliche Antwort auf die Frage: Warum arbeiten Menschen gerne bei uns? Und noch wichtiger: Warum bleiben sie? In einer Welt, in der Talente die Wahl haben, reicht es nicht mehr, nur einen „Job“ anzubieten. Menschen suchen nach einem Arbeitsplatz, der zu ihren Werten und Bedürfnissen passt. Employer Branding hilft uns, das sichtbar zu machen – nach innen wie nach außen. Es ist dabei nicht bloß Teil von Recruiting oder Personalmarketing, denn es geht es nicht um kurzfristige Besetzungen. Employer Branding ist eine strategische Aufgabe, die durch zielgerichtete Kommunikation langfristig Identität schafft. Genau das macht meine Arbeit so spannend und sinnstiftend.“
„Unser Anspruch ist klar: Gemeinsam besser leben – mit unserem Arbeitgeberversprechen #startyourbetter. UNIQA ist ein Ort, an dem Menschen wachsen können – persönlich, fachlich und gemeinsam im Team. Ein Unternehmen, das Zukunft gestaltet, Veränderung fördert und Menschen in den Mittelpunkt stellt. In Österreich fokussiere ich mich daher auf drei Säulen: klare Identität, authentische Einblicke und Reflexion.“
„Gerne. Klare Identität bedeutet, dass wir unsere Werte konsistent kommunizieren – nach außen und innen. Ein Beispiel sind unsere Benefits, die einen Mehrwert für jede Person im Unternehmen bieten: von kostenloser psychologischer Beratung über den Zuschuss zum Öffi-Ticket bis hin zu Gesundheitsangeboten. In internen Initiativen leben wir diese Werte laufend, wie etwa am Tag der älteren Generationen, bei dem die Omas der Vollpension unsere Kolleg:innen mit frischen Buchteln überrascht haben– für den gemeinschaftlichen Generationendialog. Bei Kooperationen wie mit dem Social Business Sindbad oder bei Events wie Voice.of.Diversity an der TU Wien engagieren wir uns auch außerhalb UNIQA für Chancengerechtigkeit.
Zweitens: Menschen wollen wissen, wie es wirklich ist, bei UNIQA zu arbeiten. Deshalb setzen wir auf echte Geschichten, persönliche Einblicke, nahbare Erlebnisse und Event-Formate wie die Lange Nacht der Unternehmen oder den Töchtertag, an dem Mitarbeitende ihre persönlichen Erfahrungen aus eigener Sicht teilen. Damit schaffen wir authentische Einblicke.
Um drittens Weiterentwicklung und Reflexion fördern zu können, hören wir genau hin: Regelmäßige Mitarbeiterbefragungen zeigen uns die Bedürfnisse unserer Kolleginnen und Kollegen. Auch unsere neue gruppenweite Employer Value Proposition (EVP) wird aktuell auf dieser Basis entwickelt – faktenbasiert und datengetrieben. Denn Employer Branding ist ein Prozess, den wir gemeinsam gestalten.
Unser Ziel? Eine Arbeitgebermarke, die nicht nur gut klingt, sondern sich auch gut anfühlt – für alle, die bei UNIQA arbeiten und für jene, die Teil davon werden möchten.“
Das Vollpension Buchtelmobil im UNIQA Tower
Employer Branding ist keine einmalige Kampagne, sondern ein ständiger Dialog.
„Als eine der größten Krankenversicherungen wird UNIQA oft mit Stabilität und Sicherheit verbunden – zwei Werte, die am Arbeitsmarkt wieder stark an Bedeutung gewinnen. Als europäisches Unternehmen in 17 Ländern mit über 200 Jahren Geschichte zeichnen uns diese Werte aus. Aber wir sind weit mehr: Wir entwickeln uns stetig weiter und suchen engagierte Menschen, die mit uns gestalten, verbessern und wachsen wollen. Interessierte verbinden UNIQA außerdem mit Gemeinschaft. Umso schöner ist es, bei unseren monatlichen Onboarding-Events von neuen Kolleginnen und Kollegen zu hören, dass sich dieser externe Eindruck in ihren persönlichen internen Erlebnissen bestätigt.
Was wiederum viele überrascht: Unsere Jobs sind vielfältiger, als man denkt – von IT & Data Analytics über Legal und Nachhaltigkeitsmanagement bis hin zur Kundenberatung. Genau diese Vielfalt wollen wir in Zukunft noch stärker sichtbar machen.“
„Eine authentische Arbeitgebermarke muss im Alltag lebendig und spürbar werden. Was wir versprechen, sollten wir auch leben. Andernfalls entsteht eine Lücke zwischen Erwartungen und gelebter Realität, die auf Dauer mehr schadet als nutzt. Eine weitere Herausforderung: Arbeitgebermarken sind nie eindimensional. In einem großen Unternehmen wie UNIQA treffen unterschiedliche Bereiche, Teams, Generationen und Arbeitsweisen aufeinander. Die Kunst liegt darin, eine konsistente, aber dennoch vielseitige Identität zu schaffen, in der sich alle repräsentiert fühlen. Und schließlich: Employer Branding ist keine einmalige Kampagne, sondern ein ständiger Dialog. Der Arbeitsmarkt verändert sich, neue Generationen haben andere Erwartungen – wir müssen dranbleiben, zuhören und uns weiterentwickeln.“
„Ein gelungener Mix besteht für mich aus drei Dingen: Authentizität, Kreativität und Dialog. Die junge Generation will nicht nur informiert, sondern eingebunden werden. Deshalb setze ich auf interaktive Formate wie inhaltliche Kooperationen mit Lehrveranstaltungen, Besuche direkt vor Ort in unserem Headquarter in Wien und Events wie den Töchtertag, bei dem Mädchen in Workshops gemeinsam mit unseren Kolleginnen ihre eigenen Stärken und vielseitigen Rollen in der IT kennenlernen. Auch auf klassischen Karrieremessen und Events sind wir vertreten, mit dem Fokus auf ein modernes Erleben und den direkten Dialog – wie auf unserem Messestand der Career Calling im Herbst 2024.“
Career Calling 2024 (c) Philipp Lipiarski
„Besonders stolz bin ich auf innovative Ideen wie die UNIQA Coffee Mobil Tour. Zukünftige High Potentials sind aktuell oft noch passiv auf Jobsuche und genau diese wollte ich frühzeitig erreichen und dort abholen, wo sie im Alltag wirklich sind. Mit unserem UNIQA Coffee Mobil, pünktlich zum Semesterstart direkt vor Wiener Universitäten, haben wir Studierende im Oktober 2024 mit kostenlosem Coffee supportet. Für den besten Start ins Semester mit der Extraportion Koffein – passend zu unserer EVP #startyourbetter. Durch die positiven und persönlichen Interaktionen mit den Studierenden – ganz ohne den klassischen Bewerbungsdruck – konnten wir so nachhaltig Awareness für unsere Arbeitgebermarke schaffen.“
Welche Trends siehst du in den nächsten zwei bis drei Jahren im Bereich Employer Branding?
„Gerade mit den aktuellen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Änderungen ist es schwierig, Trends für die nächsten Jahre vorherzusagen. Ein paar Entwicklungen sind für mich dennoch erkennbar: Social Impact und Nachhaltigkeit rücken noch weiter in den Fokus. Junge Talente wollen für Unternehmen arbeiten, die Verantwortung übernehmen, sei es durch nachhaltiges Wirtschaften, Diversität oder soziale Initiativen. Employer Branding wird damit immer stärker auch ein Werte-Branding. Ein weiterer Trend: „People trust people“, Authentizität und Storytelling. Menschen wollen wissen, wie es wirklich ist, in diesem Unternehmen zu arbeiten. Glaubwürdige Einblicke durch Mitarbeitende selbst, sei es durch Corporate Influencer, persönliche Erfahrungsberichte oder User-Generated Content, gewinnen an Bedeutung. Weg von Hochglanz-Werbung hin zu echten Geschichten aus dem Arbeitsalltag. Dabei darf es menscheln. Und: Employer Branding wird noch erlebnisorientierter. Unternehmen müssen nicht nur über ihre Kultur sprechen, sondern sie erlebbar machen – in jedem Touchpoint mit Bewerberinnen und Bewerbern sowie Mitarbeitenden. Die Unternehmen, die das langfristig strategisch denken, werden sich am stärksten abheben.“
Zur Person:
Marina Kuzmits ist seit September 2023 für das Employer Branding in Österreich zuständig. Die gebürtige Burgenlandkroatin studierte Kommunikationswissenschaft in Wien. Als empathische Strategin und erfahrene Kommunikatorin – mit einem Händchen für authentische Kommunikation, die "menschelt" – positionierte sie bereits Unternehmen im Banken- & IT-Sektor als Arbeitgeber:in.
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