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Employer Branding: Was Talente heute anzieht

26.01.2023 5 Minuten Lesezeit

Im Herbst 2022 lancierte UNIQA ihre erste österreichweite Employer Branding Kampagne #startyourbetter – und lädt damit Interessent:innen ein, mit einer Karriere bei UNIQA durchzustarten. Doch was macht einen Arbeitgeber attraktiv und wie unterscheidet er sich vom Mitbewerb? Gute Antworten darauf zu liefern, ist in Zeiten von Fachkräftemangel und sich ändernden Ansprüchen an die Arbeitswelt besonders wichtig. Wir haben mit UNIQA Employer Branding Experte Florian Graßmück gesprochen, vor welchen Herausforderungen Arbeitgeber stehen, welche Idee hinter der UNIQA Kampagne steht und wie sich Personalmarketing in Zukunft entwickeln wird.

Du beschäftigst dich als Employer Branding Experte intensiv mit UNIQA als Arbeitgebermarke. Erzähl mal: Was genau sind dabei deine Aufgaben und Herausforderungen?

Employer Branding ist ein so breites Thema – oftmals ist es schwierig von anderen abzugrenzen. Im Grunde ist es alles, was man als Arbeitgeberin tut, aber auch alles, was man als Arbeitgeberin nicht tut. Das prägt die Arbeitgebermarke und fällt somit auch in meinen Verantwortungsbereich.

Eine klassische Aufgabe ist beispielsweise das Managen unseres Online-Auftritts als Arbeitgeberin: Wie ist unsere Karriereseite gestaltet, wie präsentieren wir uns auf diversen Karriereplattformen, welche Informationen teilen wir rund um die UNIQA Arbeitswelt auf LinkedIn etc. Kooperationen und Events mit Universitäten, Studierenden, Karrieremessen gehören ebenfalls zu meinen Tasks. Wichtig dabei ist, immer ehrlich und authentisch zu sein, echte Mitarbeitende vor den Vorhang zu holen und einen guten Einblick in die Arbeitswelt bei UNIQA zu geben. Eine weitere Aufgabe ist die Auseinandersetzung mit Studien und Best Practices zum Thema Arbeitgeberattraktivität und die Ableitung spezifischer Maßnahmen, z.B. welche neuen Benefits wir bei UNIQA etablieren sollten.


Im Herbst 2022 gab es eine österreichweite UNIQA Werbekampagne mit dem Aufruf #startyourbetter. Was genau steckt hinter dem start your better-Gedanken?

Um UNIQA als Arbeitgeberin vom Mitbewerb abgrenzen und differenzieren zu können, braucht es ein klares Verständnis, wer wir selbst als Arbeitgeberin überhaupt sind. Das sollte im Idealfall mehr und tiefgründiger sein als ein paar generische Floskeln. 2022 haben wir uns in einem umfassenden Projekt intensiv mit unseren Arbeitgeberqualitäten beschäftigt und viel herausgefunden. Wer an noch mehr Details interessiert ist, sollte sich auf jeden Fall auf unserer Karriereseite schlau machen. Die wichtigste Erkenntnis ist aber: UNIQA ist die Arbeitgeberin, bei der man sein individuelles Besser starten und aktiv gestalten kann. Demnach haben wir den gruppenweiten Claim #startyourbetter gewählt. Sozusagen als motivierenden Call to Action, um bei UNIQA durchzustarten – völlig unabhängig davon, ob als langjährige Mitarbeiterin/langjähriger Mitarbeiter oder ob als Neueintritt. UNIQA ist die Entscheidung für ein besseres Leben. Diese Idee haben wir mit der Herbstkampagne transportiert (die im Übrigen die allererste Employer Branding Kampagne jemals bei UNIQA ist).


Lassen sich schon die ersten Ergebnisse der startyourbetter-Kampagne festmachen (mehr Bewerbungen)?

Wir sehen anhand erster Marktforschungsergebnisse, dass die Kampagne gut angekommen und die Botschaft, die wir senden wollen, gut verstanden wird.

Was Bewerbungen betrifft, habe ich im Dezember bemerkt, dass wir plötzlich sehr viele Positionen besetzen konnten und auch manche Bewerber und Bewerberinnen bereits in Gesprächen einen Bezug zur Kampagne hergestellt haben. Das freut uns natürlich.

 

#startyourbetter-Kampagne Citylights und online.

#startyourbetter-Kampagne Eindrücke

Wir hören immer wieder vom „War for Talent”. Vor welchen Herausforderungen stehen Arbeitgeber heutzutage?

Der Begriff „War for Talent“ ist mittlerweile in aller Munde und in Anbetracht des fürchterlichen Ukraine-Krieges sicher mit sehr viel Vorsicht zu genießen. Wenn wir aber in dieser Sprache bleiben wollen, habe ich letztens diesen Spruch gehört: „Der Kampf um die besten Talente ist vorbei. Die Talente haben ihn gewonnen. Unternehmen müssen sich anpassen.“ Ich denke, das bringt es auf den Punkt. Demografische, ökonomische und soziale Veränderungen führen dazu, dass sich der Arbeitsmarkt immer mehr zu einem Arbeitnehmermarkt entwickelt. Vor allem gut ausgebildete, hoch qualifizierte Fachkräfte können sich ihre Arbeitgeber aussuchen. Das bedeutet, dass wir als Unternehmen immer mehr bieten müssen und die Talente auf andere Arten suchen und ansprechen müssen, als wir das noch vor ein paar Jahren gemacht haben.


Die nächsten Generationen starten ins Berufsleben. Was macht denn die Generationen Z & Y aus? Welche Erwartungshaltung haben sie an ihren Arbeitgeber?

Manchmal höre ich Menschen sagen, dass junge Leute nicht mehr arbeiten wollen. Das sehe ich anders. Sie wollen definitiv arbeiten, aber anders. Die jüngere Generation hat verstanden, wie wichtig psychisches und physisches Wohlbefinden ist. Die Arbeit hat nicht mehr nur den Zweck, Geld zu verdienen, sondern junge Talente wollen einer sinnvollen Arbeit nachgehen, mit der sie sich auch identifizieren können. Um es auf zwei Schlagworte herunterzubrechen: Die Generation Y & Z erwarten sich von ihrem Arbeitgeber Flexibilität und einen aktiven Beitrag zum Wohlbefinden. Großzügige Angebote zu Teilzeit, Homeoffice, Sabbatical etc. Und vor allem konkrete Angebote, die ihre physische und psychische Gesundheit unterstützen. Ich denke, bei UNIQA sind wir dazu schon sehr gut aufgestellt und bieten unseren Mitarbeitenden eine breite Palette an Benefits, die sie in einem aktiven und sinnerfüllten Leben unterstützt. Aber klar ist auch: Luft nach oben gibt es immer.


Welche Maßnahmen setzt UNIQA, um Mitarbeitende sämtlicher Generationen erfolgreich zu binden?

Wie bereits angesprochen glaube ich, dass wir durch unsere Arbeitsmodelle (großzügige Gleitzeit, geringe Kernzeit, sehr flexible Homeoffice Möglichkeiten, Homeoffice Kostenzuschuss, Essensstützungen, günstige und hervorragendes Mitarbeiterrestaurant, uvm.) viel bieten und auch für körperlich und geistiges Wohl (Eversports Gutscheine, gratis Coaching und Beratung für alle Mitarbeitenden inkl. deren Angehörigen) gut gesorgt ist.

Die ganze Liste mit Angeboten, Sozialleistungen und weiteren Benefits ist natürlich noch länger, aber die Basis dafür ist meiner Meinung nach, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen und ganz zentral auf seine Bedürfnisse zu achten.

Mehr als nur ein „Benefit“ ist selbstverständlich auch eine Unternehmenskultur, in der wir wertschätzend und respektvoll miteinander umgehen und gleichermaßen trotzdem den Drive und die Lust haben, gemeinsam etwas weiterzubringen. Unser „Culture Office“ sorgt hier mit einem umfassenden Kulturprogramm laufend für Weiterentwicklung. 

Junge Talente wollen einer sinnvollen Arbeit nachgehen, mit der sie sich auch identifizieren können. 

Florian Graßmück, Employer Branding Experte bei UNIQA

 

UNIQA ist ein internationales Unternehmen in 18 Ländern. Was bedeutet das fürs Employer Branding? 

Das bedeutet, dass wir die perfekte Balance finden müssen, um einerseits einheitlich als Unternehmen und Arbeitgeberin wahrgenommen werden. Etwas, das wir mit dem gruppenweiten Employer Claim #startyourbetter sicherlich unterstreichen. Zum anderen müssen wir genügend Freiraum und Flexibilität zulassen, um auf länderspezifische Besonderheiten des Arbeitsmarktes ebenfalls eingehen und proaktiv wirken zu können. 


Ein Blick in die Zukunft: Welche Trends im Employer Branding und Personalmarketing werden deiner Meinung nach zukünftig immer wichtiger?  

„Post and pray was yesterday“ das liest sich nicht nur gut, weil es sich reimt, sondern stimmt auch noch. Gemeint ist damit: Lediglich eine Stelle zu posten und abzuwarten, dass sich dann Talente über unsere Karriereseite oder andere Jobplattformen darauf bewerben, wird in Zukunft nicht mehr zu den erhofften Ergebnissen führen. Warum? Nur fünf Prozent aller berufstätigen Personen suchen aktiv einen neuen Job, 35% wären aber für einen Jobwechsel offen. Wir müssen also aktiv auf diese Personen zugehen und dürfen nicht mehr lediglich darauf warten, dass wir Bewerbungen erhalten. Ein anderer Trend ist in meinen Augen, noch flexibler zu werden und beispielsweise auch alle Positionen in Teilzeitauszuschreiben oder auch neue Führungsmodelle, wie Teilzeit-Führung oder Duale Führung umzusetzen. 


Vielen Dank für das interessante Gespräch!

 

Zur Person:
Florian Graßmück arbeitet seit 2018 bei UNIQA und ist seit 2020 als Employer Branding Experte tätig. Florian hat Psychologie und Organisations- & Personalentwicklung studiert. Ihm war schon immer sehr wichtig, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen und in seiner Individualität wertzuschätzen.

Florian Graßmück